Niemand kann einfach so mit Verlust umgehen, das will gelernt sein. Egal, was diesen Verlust ausgelöst hat.
Mit Verlust leben ist eine Herausforderung. Und Verlust hat immer auch etwas mit Trauer zu tun. Trauer, dass die Beziehung einfach weggebrochen ist. Trauer, dass der Alltag am Arbeitsplatz, der Umgang, das Miteinander mit den KollegenInnen unwiderruflich zu Ende ist.
In irgend einer Weise geht Trauer, zu Lebzeiten, nie zu Ende. Dieses Erlebnis gehört immer wieder zu unserem Leben. Trauer zerstört unsere Vision auf ein intaktes Leben.
Trauer ist keine Krankheit,
sondern ein in Phasen durchlebtes Verarbeiten. Beinhaltet Schmerz. Enttäuschung. Bejahen.
Trauer beinhaltet auch Stress, es kommt zu allgemeiner physischer und psychischer Ermüdung.
Trauer nimmt die Freude an Begegnungen, wir ziehen uns zurück in die Einsamkeit.
Traurig sein, eine etwas andere Art von Trauer, erlebt man auch als eine spontane natürliche Reaktion beim Abschied einer alten Gewohnheit, oder beim « Aufgeben müssen » von etwas « Lieb gewonnenem », aber auch im Angesicht einer unheilbaren Krankheit.
Trauer hat also nicht nur mit Tod zu tun. Auch physische und psychische Dinge können Trauer hervorrufen. Etwas aufgeben müssen: den Arbeitsplatz, eine Wohnung, ein Land, eine Freundschaft, eine Partnerschaft…
Aber auch ein Abort oder Abtreibung hinterlässt Spuren, ungeteilten, unausgesprochenen Schmerz. Irgendwann entsteht dadurch ein zunehmendes Gefühl von Verlust und Versagen. Schuldzuweisung. Es treten posttraumatische Probleme ein die, medizinisch gesehen, nicht erklärbar sind.
Verlust und Trauer brauchen Zeit. Mit Verlust und Trauer umgehen will gelernt werden.
Trauer braucht auch Raum. Es ist ein Abschied nehmen auf Zeit.
Verlust und verdrängte Trauer beeinflussen das Leben, das Weiterleben.
Nicht zugelassene Trauer engt ein, führt zu einem « traurigen » Leben. Nichts will, und nichts kann mehr Freude bereiten. Schwermut und Depressionen « ziehen » wie ein Sog immer tiefer nach unten, ins Sinnlose, ins Ziellose, und stellen ernsthaft das Weiterleben in Frage.
Deshalb: Lasst uns reden! Über den Verlust, über Schuldfragen und Schuldzuweisungen. Ein/e SeelsorgerIn oder TrauerbegleiterIn schafft Raum, Grenzen, Zeit zur Trauer. Hält Menschen und Dinge des Alltags auf eine gesunde Distanz. Schirmt ab und hilft durch gezielte Einsätze beim Erledigen von Alltagsarbeiten. Hilft durch Gespräche, wenn gewünscht auch Gebete und Zusprüche.
Ein/e TrauerbegleiterIn kann auch helfen, bei der Frage nach dem Wieso und Warum! Wo war Gott? Wie gehe ich mit dem « verworrenen Gottesbild » um?
Das « Verlorene » wird dadurch nicht lebendig, kommt auch nicht zurück. Aber wir lernen mit diesem Verlust umzugehen. Das Leben geht weiter, hier und jetzt – so hart es auch klingt – und wir müssen das Beste daraus machen.
Sprechen Sie uns an. Wir helfen gerne.